Vor dem Hintergrund der befürchteten globalen Klimaerwärmung kommt den Polargebieten besondere Bedeutung zu, da erwartet wird, dass mögliche Veränderungen zuerst dort zu beobachten sind.
Aufgrund des Eis-Albedo-Feedbacks, der Bedeutung für die thermohaline Zirkulation, sowie des direkten Zusammenhangs mit einem Meeresspiegelanstieg beeinflussen diese Veränderungen maßgeblich das zukünftige Klima und die Lebensbedingungen auf der Erde.
CryoSat soll mögliche Veränderungen der Massenbilanzen bzw. Dicken des Meer- und Landeises beobachten, um zu klären, ob, wo und wie die Eismassen der Erde schmelzen.
Die Interpretation der CryoSat-Messungen wird jedoch dadurch erschwert, dass sich Massenverschiebungen des Eises auch durch die Drift des Meereises und das Fliessen der Gletscher ergeben können. Somit ist eine Dickenabnahme des Eises nicht grundsätzlich mit Schmelzen gleichzusetzen.
In der Arktis sind die Eisschollen im Sommer von Schmelztümpeln (Bild1) bedeckt, die aus schmelzendem Schnee und Eis gespeist werden. Dies ist ein normaler, jährlich wiederkehrender Prozess und hat nichts mit einer Klimaerwärmung zu tun. Das Ausmaß des sommerlichen Schmelzens, also beispielsweise der Bedeckungsgrad und die Tiefe der Tümpel hängt jedoch maßgeblich von den klimatischen Bedingungen ab. Die Zusammenhänge sind jedoch noch weitgehend unerforscht.