Reinhard Dietrich,
Martin Wiehl, IPG TU Dresden
C.K. Shum, USA
Die Ermittlung von Oberflächenhöhen-Änderungen der kontinentalen Eisschilde ist ein zentrales Ziel der CryoSat-Mission. Wir stellen ein Konzept zur Validierung der ermittelten Änderungen durch unabhängige Beobachtungen vor.
Als Testgebiet dient die Region der Schirmacheroase / Dronning Maud Land, Antarktika. Hier werden seit über 10 Jahren geodätische Beobachtungen von Oberflächenhöhen-Änderungen entlang zweier Traversen von je 100km Länge durchgeführt und sollen während der CryoSat-Missionszeit fortgesetzt werden. Eine der Traversen verläuft durch ein Blaueisgebiet von etwa 110x50km2 Ausdehnung, für das eine Massenbilanz von -10...-20cm Wasseräquivalent pro Jahr (Standardabweichung <20%) ermittelt wurde.
Die Analyse der wiederholten Beobachtungen erlaubt Aussagen sowohl über den langzeitigen Trend als auch über die zeitliche und räumliche Variabilität. Durch den Vergleich mit den CryoSat-Produkten sollen diese validiert werden.
Als weiteres Vorhaben soll die Ermittlung von Eishöhenänderungen durch CryoSat anhand von gezeiten- und luftdruckbedingten hochfrequenten Änderungen des Nivlisen-Schelfeises validiert werden. Das Gezeitensignal dieses Schelfeises ist durch unabhängige Messungen genau bekannt.
In Testgebieten der Größenordnung eines Footprints soll die Topographie durch ein dichtes Raster kinematischer GPS-Messungen genau bestimmt werden. Eine Simulation des Altimetersignals erlaubt dann die Validierung des interferometrischen Altimeter-Modus.